Steinmetz-Kunst- und Handwerk als immaterielles UNESCO-Kulturerbe anerkannt

Am Freitag, 9. Juli 2021 fand, im Seecafe Obertraun am Hallstätter See die offizielle Urkundenverleihung der Aufnahme von „Steinmetzkunst und -handwerk“ ins immaterielle UNESCO-Kulturerbe statt. Die Grußworte anlässlich der Neuaufnahme von 12 weiteren Elementen in das nationale Verzeichnis, nahm Mag. Thomas Stelzer, Landeshauptmann von Oberösterreich vor.
 
V.l.n.r. Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Bernhard Hasenöhrl, KommR TR Franz Bamberger, Martin Schmeiser, LIM Ing. Norbert Kienesberger und Cristina Biasetto. Fotonachweis: Max Mayrhofer, Land Oberösterreich
 
 
 
 

 
 
 
 
 
  
Anerkennung für die lebendige Tradition und das sinnstiftende Brauchtum der österreichischen Steinmetzinnen und Steinmetze
 

Vom Faustkeil bis zur Venus von Willendorf, von Stonehenge bis zum Stephansdom: Aus Stein wurden Werke geschaffen, die die Jahrtausende überdauerten. Das ist nicht nur den geschickten Händen der Steinmetzinnen und Steinmetze zu verdanken, sondern auch dem entsprechenden Wissen, das von Generation zu Generation übertragen wurde. 

Diese reiche und zugleich lebendige Tradition ist nun offiziell dokumentiert: Die Österreichische UNESCO-Kommission beschloss am 23. September 2020, das Steinmetz-Kunst- und Handwerk in die Liste des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufzunehmen. Mit 7. Oktober 2020 wurde dies wirksam.

Uralte und hochmoderne Methoden

Eine lange Tradition allein reicht freilich nicht, um die UNESCO-Voraussetzungen zu erfüllen. Dazu gehört auch, dass die Kunst und das Handwerk mit modernsten Methoden ständig weiterentwickelt werden. Beste Beispiele dafür sind der vor wenigen Jahren begründete vierjährige Lehrberuf "Steinmetztechnik“, oder die Fachschule für „Steingestaltung und Steintechnik“ an der HTL Hallein. Beide Ausbildungen umfassen den Erwerb der traditionellen Handwerksfertigkeiten und setzen auf computergesteuerte Steinbearbeitung mittels CAD-Zeichnungen und CNC-Programmen.

In Österreich gibt es aktuell 820 eingetragene Mitglieder des Berufszweiges, vom handwerklichen Ein-Personen-Betrieb bis zum steinverarbeitenden Industrieunternehmen.

Sie alle verbindet, dass sie ihre Identität als Berufsgruppe auf dieses spezielle handwerkliche Wissen und Können gründen. 

"Unikate für alle Lebensbereiche"

"Es erfüllt mich als Steinmetz mit Stolz und Freude, dass das Steinmetz-Kunst- und Handwerk in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESO aufgenommen wurde“, sagt Komm.Rat Wolfgang Ecker, Bundesinnungsmeister der Berufsgruppe der Steinmetze und Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich: "Unser Handwerk bekommt damit die Beachtung, die es verdient. Wir erschaffen mit viel Kreativität handwerkliche Unikate für alle Lebensbereiche. Unser Handwerk ermöglicht die Errichtung von Kulturgütern, die überdies dazu beitragen, alte Traditionen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen."
 
 
Pressemitteilung der Berufsgruppe der Steinmetze 2020