Auszeichnung für persönliche Grabzeichen

Mit dem Grabmalpreis fördert die Steinmetz-Bundesinnung das zeitgenössische Grabdenkmal mit individuellem und persönlichem Design. Teilnahmeberechtigt bei dem in Kooperation mit dem Steinzentrum Hallein ausgeschriebenen Wettbewerb sind alle selbstständigen Steinmetze in Österreich. Im Wettbewerb setzen sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen damit auseinander, wie Grabsteine als Erinnerungszeichen für Trauernde wieder an Wert gewinnen können. Der Preis regt zugleich zur Auseinandersetzung mit der Gestaltung und Bedeutung moderner Friedhofsanlagen an. Gemäß Auslobung wurden die Preise am 5. März 2020 auf der Messe MONUMENTO in Salzburg an praxisbezogene Grabmale vergeben, welche im Austausch mit den Kunden erarbeitet und bereits auf einem Friedhof aufgestellt sind. Die Arbeiten müssen vorwiegend in Naturstein ausgeführt und in der Werkstätte der Einreicher gefertigt sein. Beurteilt werden die handwerkliche Bearbeitung des Objektes, die Materialauswahl, seine Formgebung sowie die Verwendung der Gestaltungselemente Schrift, Ornament und Symbol. Einen besonderen Stellenwert besitzt das inhaltliche Konzept und wie gut die Gestaltung auf die Persönlichkeit und die Wünsche der Auftraggeber und der Verstorbenen eingeht, wie Moderator und Jurymitglied Dr. Arnold Reinthaler bei der Preisverleihung schilderte.

Erster Preis für Raimund Fuchs für das Grabmal TANZ: UMARMUNG

Gewinner des diesjährigen Grabmalpreises ist Steinmetzmeister Raimund Fuchs aus Bergheim bei Salzburg. Sein Grabzeichen TANZ: UMARMUNG besteht aus Schremser Feinkorn, einem Granit aus dem Waldviertel.

Ein kreuzförmiges Stück Schwemmholt vermittelt als persönliches Element des Verstorbenen eine tänzerische Leichtigkeit. Beim Entwurf des Grabzeichens regte Raimund Fuchs an, ein vom Verstorbenen gemaltes Bild oder einen anderen persönlichen Gegenstand in das Konzept einzubeziehen. Nach ausführlichen Beratungsgesprächen mit der Witwe des Verstorbenen entstand die Idee für das Schwemmholz, welches der Verstorbene von einer Wanderung nach Hause mitgebracht hatte. Laut Jury ist die zurückhaltende Formensprache der klassischen Grabanlage „im Kontext stimmig und zeigt, dass eine individuelle Gestaltung leistbar und trotzdem sehr persönlich sein kann.“

Zweiter Preis für Reinhard Winters Grabmal „Aufblühen“

Ein Beratungsprozess zwischen Angehörigen und Steinmetz ging auch dem 2. Preis des Grabmalpreises 2020 voraus. Preisträger ist der Wiener Bildhauermeister Reinhard Winter. Das Grabzeichen für eine 33-jährige Verstorbene zeigt eine Blume mit Knospe, die sich aus der rechteckigen Steinform erhebt. Bei der Gestaltung wurde gemeinsam mit der Auftraggeberin in mehreren Gesprächen zuerst das Thema und anschließend aus einigen Entwürfen die endgültige Form entwickelt. Das schlanke, hochaufragende Grabmal aus hellem, kroatischem Vraca-Kalkstein hebt sich auf Wunsch der Auftraggeberin durch Form, Farbe und die Leichtigkeit deutlich von den umgebenden Denkmälern ab. Der Blumenstiel beginnt unten als sehr flaches Relief und wird nach oben hin immer plastischer bis hin zur vollplastischen Knospe, welche die neue, bessere Zukunft symbolisiert, in die sich die früh verstorbene junge Frau entfaltet. Um die schlanke Form der Stele zu betonen und die Leichtigkeit nicht zu unterbrechen, wurde die Inschrift als gestreckte Blockschrift von Hand graviert und roh belassen. In der Begründung der Jury ist dieses Grabzeichen ein „Lichtblick in der Umgebung des Friedhofes.“

Anerkennung für Bernhard Hasenöhrl für sein Grabmal ABSCHIEDSGRUSS

Anerkennung für Marius Golser für sein Grabmal HEIMAT & BERGE